Bauakustik

Bauakustik
Bauakustik,
 
Teilgebiet der Akustik beziehungsweise Bauphysik, das sich mit akustischen Problemen in Bauwerken befasst, besonders mit der Verminderung oder Verhinderung der Schallübertragung von Außenlärm (v. a. Verkehrslärm) in die Innenräume von Gebäuden oder von Innenlärm (z. B. Trittschall, Geräusche von Rundfunk-, Fernseh- und Haushaltsgeräten, Wasserleitungen, Heizungs- und Lüftungsanlagen, Aufzügen) innerhalb der Gebäude (technischer Schallschutz), aber auch mit den Problemen der Raumakustik (als Teilbereich der Bauakustik), besonders beim Bau von Konzert- und Vortragssälen.
 
Die Maßnahmen der Bauakustik zum Lärmschutz sind: 1) die Schalldämmung von Luft- und Körperschall. Der Luftschallschutz von homogenen Einfachwänden und -decken wächst mit der Masse je Flächeneinheit. Mit Doppelwänden oder -decken erreicht man bei gleicher Gesamtmasse höhere Schalldämmung, wobei das Produkt aus der mittleren Masse der Einzelschalen und dem Abstand der Schalen für den Schallschutz maßgeblich ist und keine Schallbrücken durch die Befestigung entstehen dürfen (sie dürfen nur durch körperschalldämmende Zwischenstücke miteinander verbunden werden). Entsprechendes gilt für Doppelfenster; auch Verbundgläser mit elastischer Zwischenschicht geben besseren Schallschutz als gleichschwere Einfachgläser. Fugendichtigkeit ist hier wichtig. Massivdecken erfordern zum Trittschallschutz eine Dämmschicht aus schwimmendem Estrich und elastischen Fußbodenbeläge, z. B. Teppichböden. 2) die Schallabsorption oder -schluckung zur Lärmminderung innerhalb eines Raumes (besonders in Maschinenräumen) oder zur Verbesserung der Raumakustik in Veranstaltungsräumen; sie erfolgt durch Anbringen von Schallschluckplatten aus Schalldämpfstoffen. 3) die Schalldämpfung zur Geräuschminderung in Schächten u. a. von Lüftungsanlagen, Abgas- und Abdampfleitungen oder in Kraftwerkskaminen; sie wird durch Einbau von Reflexions-, Absorptions- oder Relaxationsschalldämpfern erreicht. 4) die aktive Schallisolation oder Schwingungsisolierung zur Verminderung von Erschütterungen und Körperschall, die von haustechnischen Anlagen (Aufzugsantriebe, Heizungspumpen, Klimaanlagen) herrühren; diese erfolgt dadurch, dass man derartige Anlagen auf Schwingungsisolatoren (Kork, Gummi, Schwingmetall, Stahlfederisolatoren) stellt.

Universal-Lexikon. 2012.

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